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Wissenschaft an schützenswerte Gruppen kommunizieren

In der Wissenschaft streben wir danach, Erkenntnisse zu gewinnen, zu teilen und zu erweitern. Doch leider erreichen diese Erkenntnisse nicht immer alle Gruppen. 

Solche nicht-erreichten Gruppen im Kontext von Wissenschaftskommunikation umfassen Menschen, die aufgrund sozialer, wirtschaftlicher, gesundheitlicher oder anderer Umstände einem erhöhten Risiko der Benachteiligung bei der Teilhabe an wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgesetzt sind. Sie werden auch als vulnerabel (also besonders schützenswert) bezeichnet. Dies können beispielsweise Menschen mit kognitiven Einschränkungen, ethnische Minderheiten, Menschen mit sehr niedrigem Einkommen oder Menschen in ländlichen Gebieten sein. Ihre Perspektiven, Bedürfnisse und Erfahrungen sind vielfältig und sollten in den wissenschaftlichen Dialog einbezogen werden. Auch mögliche Überschneidungen dieser Gruppen sind zu berücksichtigen (etwa: sozioökonomisch benachteiligte Menschen über 65 Jahre oder von Armut betroffene Kinder und Jugendliche).   

Eine Wissenschaftskommunikation, die sich an möglichst viele Menschen richtet, fördert nicht nur eine gleichberechtigte Verteilung von Wissen, sondern verbessert auch die Qualität und Relevanz der Forschung. Dieses Verständnis besagt, dass Wissenschaft nicht objektiv und allgemeingültig ist. Durch die Einbeziehung verschiedener Gruppen und ihrer Perspektiven und Lebenserfahrungen wird es möglich, blinde Flecken zu identifizieren, neue Fragen aufzuwerfen und innovative Lösungen zu entwickeln. 

Darüber hinaus trägt die Einbeziehung vulnerabler Gruppen zur ethischen Verantwortung der Wissenschaft bei. Forschung darf nicht dazu dienen, bereits bestehende Ungleichheiten zu verstärken oder bestimmte Bevölkerungsgruppen zu benachteiligen. Durch die aktive Einbeziehung vulnerabler Gruppen in den Prozess der Wissensgenerierung und -verbreitung im Rahmen eines dialogorientierten Wissenschaftsverständnisses können wir sicherstellen, dass unsere Forschung verantwortungsvoll und inklusiv ist.  

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Einbeziehung vulnerabler Gruppen in die Wissenschaftskommunikation keine oberflächliche Übung sein darf. Der Ansatz erfordert einen tiefgreifenden kulturellen Wandel in der Wissenschaftsgemeinschaft. Er setzt voraus, dass man kontinuierlich über die Verteilung von Macht, Status und gesellschaftlichem oder politischem Einfluss aller an der Kommunikation von Wissenschaft beteiligten Akteure reflektiert und sich immer fragt: Wer wird ausgeschlossen? Dies erfordert auch die Zusammenarbeit mit nicht-wissenschaftlichen Vereinigungen (zum Beispiel mit Interessenverbänden benachteiligter Gruppen) und die Schaffung von Räumen, in denen vulnerablen Gruppen eine echte Stimme gegeben wird. 

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