Privatsphäre ist was für jeden - auch online!

Und genau deshalb wollen wir uns gemeinsam damit beschäftigen.
Du möchtest verstehen, warum Privatsphäre online so wichtig ist und wie du dich schützen kannst? Dann bist du hier genau richtig!

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Die Privatsphäre online schützen mit viszeralen Signalen – was bedeutet das? 

Keine Sorge, viszerale Signale klingen gefährlich, sind es aber nicht. Ganz im Gegenteil: sie sollen dabei helfen, vor Gefahren zu schützen! Wir wollen sie nutzen, um im Internet darauf aufmerksam zu machen, was mit deinen Daten passiert – das kann die Installation von Apps betreffen, die Nutzung von Webseiten, aber auch das Teilen von Informationen über dich und andere, z. B. in sozialen Netzwerken. 

Viele Forschungsgruppen haben bisher Bilder, Symbole oder kleine Texte entwickelt, die Menschen im Internet beim Schutz ihrer Privatsphäre unterstützen sollen. Ein paar Beispiele dafür haben wir hier für euch zusammengefasst. Man hat zum Beispiel versucht, darzustellen, wie oft welche Apps auf welche Daten über dich zugreifen können, zum Beispiel auf deinen Standort oder deine Kontakte.  

Das Problem bei den Darstellungen solcher Gefahren ist meistens, dass man diese verstehen muss. Warum könnte es zum Beispiel gefährlich sein, eine Taschenlampen-App zu installieren, die regelmäßig auf deinen Standort zugreift? Da nicht alle Personen, die das Internet nutzen, auch gleich viel über die Gefahren dort wissen, hat man sich etwas anderes überlegt: Hier kommen die viszeralen Signale ins Spiel. Im Vergleich zu Bildern oder Symbolen, die wir erst verstehen müssen, soll die Gefahr durch viszerale Signale „erfahrbar“ gemacht werden. “Erfahrbar” bedeutet, dass wir aus dem Bauch heraus spüren, dass gerade ein Risiko besteht – dabei soll niemand Angst bekommen, sondern ein Gefühl dafür kriegen, dass man hier besser aufpassen sollte. Ein amerikanischer Rechtswissenschaftler namens Ryan Calo hat sich drei Arten solcher viszeralen Warnsignale überlegt: Vertrautheit, psychologische Reaktion und Zeigen.  

Die Idee bei Vertrautheit ist, dass wir Verhaltensweisen, die wir von anderen Technologien kennen (welche uns also vertraut sind), auf Neues anwenden und dadurch warnen können. Wir kennen das aus dem Alltag von Elektroautos: Diese machen keine Motorgeräusche, sodass Personen auf der Straße manchmal nicht hören, wenn ein solches Auto kommt. Anstatt nun viele Warnschilder aufzustellen, die die Menschen erst erkennen und verstehen müssen, kann man Elektroautos mit dem uns vertrauten Motorengeräusch ausstatten. So können wir besser gewarnt werden. Im Bereich der Privatsphäre im Internet könnte man das zum Beispiel übertragen, indem ein grüner Kreis neben der Laptopkamera erscheint, wenn diese aktiv ist – ein Verhalten, welches wir von Handy-Frontkameras kennen. Vertrautheit als Warnung funktioniert allerdings nur dann, wenn wir das Verhalten auch kennen (wenn wir also wissen, dass bei einer Handy-Frontkamera ein grüner Kreis erscheint, wenn diese aktiv ist).  

Informationen zu den orangefarbenen und grünen Statusanzeigen in der Statusleiste deines iPhone – Apple Support (DE)

Für die nächste Art viszeraler Warnsignale, der psychologischen Reaktion als Warnung, braucht man kein solches Vorwissen. Hierbei geht es darum, dass wir in einer bestimmten Art auf Technologien reagieren, die etwas Menschliches an sich haben. Beispiele für solche Technologien sind Roboter, die wie Menschen aussehen, oder auch Sprachassistenten wie Alexa, die wie Menschen mit uns sprechen. Dabei behandeln wir solche Technologien oft unbewusst wie unsere Mitmenschen, indem wir zum Beispiel höflich sind. Im Bereich der Privatsphäre im Internet könnte man so zum Beispiel einen Avatar (also eine Art virtuelle Figur) einsetzen, der mit seinen Augen dem Mauszeiger des Nutzers/der Nutzerin folgt. Dadurch fühlt sich der/die Nutzende beobachtet und ist vorsichtiger damit, welche Informationen er oder sie über sich teilt.  

fomag24_max.pdf (uni-bielefeld.de)

Bei Calos dritter Art des viszeralen Signals, dem Zeigen als Warnung, sollen die Auswirkungen bestimmter Datenfreigaben verdeutlicht werden. Hier wieder ein Beispiel: Wenn du eine App auf deinem Handy installierst, mit der du Bilder bearbeiten kannst, hat diese App immer bestimmte Rechte. Sie darf zum Beispiel auf deine Galerie zugreifen, muss aber nicht wissen, wo du dich gerade befindest. Um das Bewusstsein für die eigene Privatsphäre zu stärken, könnte man also vor dem Installieren ein Beispiel dafür zeigen, welche deiner Daten die App sehen kann (also zum Beispiel ein bestimmtes Bild aus deiner Galerie oder deinen aktuellen Standort auf einer Karte). Dadurch soll man besser erkennen können, ob die App auf Informationen zugreifen darf, die eigentlich nicht für ihre Funktion notwendig sind. 

In unserem Projekt wollen wir uns anschauen, ob wir mit Hilfe solcher viszeralen Signale ganz verschiedene Menschen dabei unterstützen können, sicher im Internet unterwegs zu sein.  

Du möchtest gerne mehr über das Projekt erfahren? Dann klicke hier

Oder möchtest du selbst gerne dabei sein, wenn wir solche Möglichkeiten entwickeln und ausprobieren? Dann klicke hier

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